Titel: Grüne Vorschlag für einen verpflichtenden „Freiheitsdienst“ löst Kritik aus

Titel: Grüne Vorschlag für einen verpflichtenden „Freiheitsdienst“ löst Kritik aus

Ein Beitrag von Thomas Rießinger schildert den Vorschlag der grünen Landtagsfraktion in Bayern zur Einführung eines verpflichtenden „Freiheitsdienstes“. Die Initiative der Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze zielt darauf ab, dass jeder Bürger im Alter zwischen 18 und 67 Jahren sechs Monate lang für verschiedene Dienste wie Wehrdienst, Bevölkerungsschutz oder Gesellschaftsdienst zur Verfügung stehen soll. Die Idee wird jedoch von Rießinger als inkohärent und paradox kritisiert, da sie die Begriffe „Freiheit“ und „Verpflichtung“ in einen Widerspruch bringt.

Rießingers Analyse geht darauf ein, dass Schulze trotz ihrer Propagierung von Verantwortungsgefühl und Freiheitsliebe selbst nicht bereit sei, bestimmte Einschränkungen zu akzeptieren. Er beschreibt ihre Aufforderung als eine Parodie des Sprachregelswerks aus George Orwells Roman „1984“, in dem die Kontrolle über das Individuum durch kollektivistische Ideologien und bürokratische Maßnahmen ausgeübt wird.

Zusätzlich kritisiert Rießinger den fehlenden praktischen Nutzen des Vorschlags. Die angekündigte Zeitrichtung von 3,6 Tagen im Jahr pro Bürger führt zu der Frage, wie die Gesellschaft tatsächlich durch diesen Dienst gestärkt werden soll. Er weist darauf hin, dass Schulzes Initiative eher als eine politische Pose dient und keine echte Verbesserung der sozialen Zusammenhänge schafft.

Die Kritik an Schulze und ihrer Idee verstärkt sich besonders im Kontext von Vergleichen mit den dystopischen Strukturen in Orwells Roman, wo Menschen freiwillig auf die Realität verzichten und unrealistische Fakten akzeptieren. Rießinger versteht Schulzes Initiative als ein weiteres Beispiel dafür, wie Politiker der Gegenwart durch ihre Maßnahmen zunehmend Kontrolle über das Leben des Einzelnen ausüben.