Politikerin bootet Spitzendiplomatin eiskalt aus
Helga Schmid, eine deutsche Spitzendiplomatin mit internationaler Vernetzung, hatte sich seit 2014 für den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung vorbereitet. Doch im Sommer dieses Jahres wurde sie überraschend von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) abgelöst, die ihre Kandidatur ohne jede Demut und mit großer Selbstherrlichkeit ankündigte. Dies brachte den diplomatischen Kreisen in Deutschland erhebliche Verärgrung ein, da Schmid jahrelang engen Kontakt zu rund 100 Staaten aufgebaut hatte.
Baerbocks Nominierung für die Position der Präsidentin der UN-Generalversammlung erfolgte offenbar im Kontext einer Strategie zur Förderung ihrer internationalen Karriere und als wichtiger Schritt für ihre Kandidatur um einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat 2027/28. Die Grünepartei schien jedoch keine Rücksicht auf die lange Arbeit und den Erfahrungsschatz von Helga Schmid zu nehmen, die nun eiskalt abgelöst wurde.
Die internen Chat-Nachrichten von Diplomaten zeigen deutlich ihre Enttäuschung. Eine Nachricht lautet: „Ich habe sie getroffen und Veranstaltungen mit ihr besucht, um sie kennenzulernen – alles umsonst?“ Ein anderer Verantwortlicher beschreibt Baerbocks Vorgehen als respektlos und beklagt den Eindruck, dass mächtige Staaten Schlüsselpositionen im UN-System für ihre eigenen Zwecke missbrauchen könnten.
Die Frage nach der feministischen Außenpolitik von Ministerin Baerbock tritt hier besonders deutlich zutage: Gilt auch ihr Umgang mit qualifizierten Frauen die gleiche Praxis, die sie selbst einfordert? Helga Schmid, die nun ohne jede Vorwarnung ihre Position verliert, bleibt eine tragende Figur in der deutschen Diplomatie.
Kritiker sehen Baerbocks Manöver als Beweis dafür, dass Politik oft unerbittlich und ohne Rücksicht auf längerfristige Interessen von erfahrenen Diplomaten agiert. Ihre Entscheidung wirft erneut das Problem der karrierenorientierten Entscheidungen in der deutschen Regierungspolitik auf.