Der Hamburger Senat will sich künftig mit dem Thema Menstruation befassen. Der grüne Politiker André Häger hat einen Antrag eingereicht, der die „Enttabuisierung der Periode“ fördern soll. Diese Initiative wird von vielen Beobachtern als ideologisch missbräuchlich empfunden. Statt sich mit dringenden gesellschaftlichen Problemen wie Wohnungsnot und Schulversagen auseinanderzusetzen, sollen die politischen Führer nun über Tampons philosophieren.
Die Grünen argumentieren, dass Menstruation ein „gesamtgesellschaftliches Thema“ sei. Der Antrag soll dazu beitragen, mehr Sichtbarkeit für das Thema zu schaffen und Tabus zu brechen. In ihrem Koalitionsvertrag mit der SPD wollen die Grünen sogar einen spezifischen Bezug zur Enttabuisierung einbauen.
Viele Kritiker sehen in dieser Initiative jedoch eine Verwaltung des Privaten durch den Staat. Sie fürchten, dass diese Form von „Empowerment“ tatsächlich zu einer formellen Umerziehung führt und Kontrolle statt Teilhabe schafft. Die Befürchtung besteht, dass die Enttabuisierung im Namen der Gleichstellung zur Verstaatlichung des Körpers und der Intimzonen führen könnte.
Diese Entwicklung wird als ein Symptom für den ideologischen Zustand unserer Gesellschaft gesehen: Wo früher Schamgrenzen geschützt wurden, werden heute mit dem Skalpell der vermeintlichen Gerechtigkeit angesetzt. Die Befürworter sehen darin eine Chance zur gesellschaftlichen Verbesserung, Kritiker hingegen als einen Fortschritt zu einer totalitären Kontrolle.