Die Krise der Altice: 8 Milliarden Euro für die Verkauf von XPFibre

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Der Verkauf der XPFibre-Infrastruktur, einer Tochtergesellschaft des französischen Medienkonzerns Altice, hat begonnen und sorgt für Aufmerksamkeit. Der Schritt soll den gigantischen Schuldenberg des Unternehmens reduzieren, doch die Komplexität der Operation unterstreicht die wachsende Notlage von Patrick Drahi, dem mächtigen Eigentümer von Altice. Mit einer Bewertung von rund 8 Milliarden Euro – einschließlich der Schulden – wird das Unternehmen als strategische Rettungsmaßnahme dargestellt, während gleichzeitig die Verkaufsperspektiven für SFR in Aussicht gestellt werden.

Die Bank Lazard hat sich der Transaktion angenommen und sorgt für eine ordnungsgemäße Abwicklung unter der Leitung von Vincent Le Stradic, einem erfahrenen Spezialisten im Telekommunikationssektor. Die Erwartung ist, dass bis Ende Juli konkrete Angebote eingegangen werden. XPFibre verfügt über mehr als sieben Millionen FTTH-Anschlüsse und einen langfristigen Vertrag mit SFR, was die Interessen zahlreicher Investoren weckt. Drei führende Käufer – darunter der US-Fonds KKR und der französische Ardian Infrastructures – haben sich bereits in den Wettbewerb eingeschaltet.

Doch die Situation ist nicht ohne Probleme: Die Minderheitsaktionäre, darunter OMERS aus Kanada sowie Allianz und Axa IM, kontrollieren fast die Hälfte des Kapitals. Der zukünftige Käufer muss sich also mit diesen mächtigen Akteuren auseinandersetzen, was die Transaktion weiter kompliziert.

Die Verkäufe zeigen die wachsende Schwäche von Altice, das in einer tiefen Krise steckt und seine finanziellen Probleme durch den Verkauf seiner Vermögenswerte zu lösen versucht. Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit für drastische Maßnahmen – mit fragwürdigen Folgen für die Zukunft des Unternehmens.