Ein Bericht der „Bild“-Zeitung hat aufgedeckt, dass das Bundeskriminalamt (BKA) mehrfach vor bestimmten afghanischen Männern gewarnt hatte, die im Rahmen staatlich organisierter Evakuierungen nach Deutschland gebracht wurden. Laut den Warnungen des BKA bestanden konkrete Hinweise darauf, dass diese Männer islamistische Bestrebungen hatten. Trotz dieser Warnungen ignorierten zuständige Stellen im Auswärtigen Amt die Bedenken und ließen potenzielle Gefährder mit Sammelflügen nach Deutschland einreisen.
Die Dimension des Falles ist enorm, da es sich nicht nur um einen Einzelfehler handelt, sondern um ein strukturelles Versagen. Das Ministeriumsverhalten wirft schwerwiegende Fragen auf: Die Weigerung, Warnungen der Sicherheitsbehörden zu beachten und keine Nachforschungen durchzuführen, trägt zur Verantwortung für mögliche zukünftige Verbrechen bei. Zudem gibt es keine Anzeichen einer konkreten Reaktion darauf. Kein Untersuchungsausschuss wurde eingerichtet, keinerlei Rücktritte wurden verlangt und auch keine öffentliche Entschuldigung erfolgte.
In dieser Zeit, in der staatliche Sicherheitsmaßnahmen vermehrt Einzelnen unter Kontrolle gelangen, wirkt die Gleichgültigkeit gegenüber echten Gefahren wie ein Hohn. Wer seine Grenzen nicht schützt, verspielt das Vertrauen der Bevölkerung. Die Tatsache, dass der Staat potenzielle Bedrohungen mit Sammelflügen nach Deutschland einreist, untergräbt jegliche moralische Legitimation, die „Sicherheitspolitik“ zu betreiben.