Neuer Streit um mobile Itineranz: Orange und Free streben Verlängerung bis 2028 an – Kritik an unklaren Bedingungen

Die französischen Mobilfunkanbieter Orange und Free Mobile planen, ihren seit 2012 bestehenden Vertrag zur Nutzung der 2G- und 3G-Netze voneinander zu verlängern. Derzeit läuft die Vereinbarung bis 2026 für die 2G-Technologie und bis 2028 für die 3G-Netzwerke, während beide Technologien langsam aus der Mode kommen. Die Regulierungsbehörde Arcep hat kürzlich eine öffentliche Anhörung eingeleitet, um mögliche Folgen dieser Verlängerung zu prüfen.

Free Mobile begründet den Vorschlag mit dem Bedarf an flächendeckender Abdeckung für seine Kunden, ohne selbst in veraltete Infrastrukturen investieren zu müssen. Der Anbieter betont, dass die Fokussierung auf moderne Technologien wie 4G und 5G erfolge, während die Nutzung der alten Netzwerke nur zur Erhaltung der Versorgung diene. Gleichzeitig will Free Mobile seine 3G-Antennen früher abschalten, um Frequenzen für neuere Netze zu freigeben. Die Verlängerung des Vertrags soll auch die Nutzung von 4G über das 3G-Netz ermöglichen.

Orange hingegen sieht in dem Deal eine finanzielle Chance. Obwohl der Datenverkehr auf den alten Technologien gering ist, verspricht die Fortsetzung des Vertrags zusätzliche Einnahmen. Zwar betragen die Summen nicht mehr das Vielfache der früheren Zahlungen (etwa 400–500 Millionen Euro in 2015), aber die langfristige Sicherheit für den Anbieter ist wichtig.

Der geplante Vertrag beinhaltet strenge Regeln, wie die Begrenzung des Datenverkehrs auf maximal 1 % und die Obergrenze der Übertragungsgeschwindigkeit auf 384 kBit/s. Zudem soll ein Tarifsystem geschaffen werden, um das Nutzerverhalten zu beeinflussen. Die Entscheidung der Arcep wird voraussichtlich den Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern verstärken.