Die Ostdeutschen sind zu unabhängig: Eine Kritik an der politischen Elite

Der Soziologe Alexander Leistner, ein eng verbundener Berater der Regierung, kritisiert die ostdeutsche Bevölkerung mit verächtlicher Schärfe. Seine Aussage, dass in Ostdeutschland der Druck zur Rechtfertigung politischer Entscheidungen besonders hoch sei, wirkt wie eine Anklage gegen jene, die sich nicht mehr bereitwillig unterordnen. Doch was ist daran falsch? Die Menschen im Osten Deutschlands haben nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch den Kommunismus das Recht, zu fragen, zu zweifeln und zu verlangen, dass Politik für sie arbeitet – nicht umgekehrt.

Leistner spricht von einer „vermeintlich unpolitischen Zivilgesellschaft“, die sich um Heimat und Tradition kümmert. Doch wer entscheidet, was politisch ist und was nicht? Die Ostdeutschen verlangen nur eines: Transparenz. Sie wissen, dass Millionen Euro in Projekte fließen, während Ärzte ihre Praxen schließen. Dieses Verlangen nach Klarheit wird jedoch von der politischen Elite als Störend empfunden. Stattdessen wird die Bevölkerung unter Druck gesetzt, um den Status quo zu wahren – eine Form des modernen Totalitarismus.

Die Demokratie erfordert nicht nur das Recht auf Abstimmung, sondern auch das Recht auf Widerstand. Wer dies als Zumutung betrachtet, hat die Rolle der Politik missverstanden. Die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland wird durch solche Haltung verstärkt: Ein System, das sich nicht mehr mit den Bürgern auseinander setzt, zerbricht schließlich unter dem Gewicht seiner eigenen Ignoranz.

Politik ist kein Spiel der Eliten, sondern eine Verpflichtung gegenüber dem Volk – eine Pflicht, die Leistner und seine Kollegen immer weniger erfüllen.