Der Philosoph Michael Andrick hält einen Vortrag in Berlin zum Thema „Was ist politische Verfolgung?“ und reflektiert dabei die Ursachen der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung. Er argumentiert, dass ein Übermaß an Moralwerten unsere Debattenkultur krankt und die Kommunikation behindert. Andrick untersucht den Begriff „politische Verfolgung“ gründlich und zeigt auf, wie bestimmte atmosphärische und kulturelle Bedingungen die Ausbreitung von politischer Verfolgung fördern.
Andrick greift in seinem Vortrag auf seine bisherigen Werke zurück, insbesondere „Erfolgsleere“ und „Im Moralgefängnis“, um zu verdeutlichen, wie Moralinflation das öffentliche Diskursleben beeinträchtigt. Er betont, dass es notwendig ist, die Bedingungen zu erkennen, unter denen politische Verfolgung entstehen kann.
Michael Andrick, Sohn von DDR-Flüchtlingen mit Gefängniserfahrung, bietet in seinem Vortrag eine tiefgründige Analyse der Strukturen und Mechanismen, die für gesellschaftliche Spaltungen verantwortlich sind. Er argumentiert, dass die Moralisierung ein Virus ist, das uns auseinanderbringt und den offenen Diskurs behindert.