Ein jüngeres Brüderpaar aus München, die O’Bros, hat sich im April auf Platz 1 der deutschen Album-Charts platziert. Ihre Rap-Musik setzt stark auf christliche Themen und vertritt ein konsequentes Reich-Gottes-Verständnis, das auch in Politik und Gesellschaft durchsetzt werden soll. Dieser Erfolg löst jedoch bei den Medien und teilweise in der Kirche Alarm aus. Pfarramtsanwärterin Maria Hinsenkamp bezeichnet die O’Bros als Teil einer „religiösen Rechten“, deren Ziel es sei, ganze Gesellschaftsbereiche für das Christentum zu erobern.
Die Brüder sehen sich in der Zwischenzeit von den Medien und politisch einflussreichen Kreisen angegriffen. Ein Besuch bei Veranstaltungen wie der UNUM24-Konferenz oder der ARC-Konferenz wird als Beweis für ihre angebliche Verbindung zur „religiösen Rechten“ dargestellt, obwohl es sich dabei um zulässige Meinungsäußerungen handelt. Die O’Bros selbst betonen, dass sie nur die Wahrheit und den Glauben verteidigen.
Folglich wirkt das Erscheinen der christlichen Rap-Gruppe auf dem Musikmarkt wie ein Kulturschock für jene Medien und Kirchenvertreter, die traditionelle konservative Werte ablehnen. Der Erfolg zeigt jedoch auch eine neue Tendenz: Statt nur von „konservativen Werten“ zu sprechen, wird heute gerne der Begriff „religiöse Rechte“ verwendet, um kritische Themen aus der Diskussion zu verbannen.