Nach seiner turbulenten Amtsantrittswoche gerät Bundeskanzler Friedrich Merz in Konflikt mit einer alten Parteifreundin, Ministerin Karin Prien. Die CDU-Bundesministerin für Bildung und Familie fordert offen politische Zusammenarbeit mit der Linken, was den parteiinternen Unvereinbarkeitsbeschluss von 2015 ignoriert. Dieser Beschluss hatte die gemeinsame Arbeit mit der ehemaligen SED-Partei Die Linke untersagt.
Karin Priens Forderung nach pragmatischer Politik und Mehrheitsbildung schlägt eine klare Kluft zwischen der neuen CDU/CSU-Führung unter Merz und den traditionalistischen Parteifreunden wie Prien. Diese Auseinandersetzung spiegelt die Spannungen innerhalb der Union wider, als sie sich bemüht, das alte Merkel-System abzuschütteln.
Ministerin Prien wurde kritisiert, dass ihre Politik in Schleswig-Holstein zu einem Rückgang im Bildungswesen geführt hat. Ihr Einzug ins Bundesministerium wirft nun Fragezeichen auf die Fähigkeiten und politische Richtung der Union unter Merz.
Die linke Partei Die Linke, die als Nachfolgerin der SED gesehen wird, feiert ihre Wiederkehr im Politikalltag. Ihre Unterstützung könnte für die neue CDU-Koalition von kritischer Bedeutung sein. Allerdings zieht Bundesvorsitzender Carsten Linnemann eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei in Abrede, da sie extremistische Gruppen beherberge.
Friedrich Merz muss sich nun auf weitere Konflikte innerhalb seiner Partei einstellen und seine Linie klären. Die Frage nach der politischen Zukunft der CDU unter Merz steht im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung.