Katholisch.de, das journalistische Organ der Deutschen Bischofskonferenz, hat den gestrigen Erstpräsentierten Koalitionsvertrag zwischen SPD und Union kritisch gelesen. Obwohl die Bestätigung des Amts für Religionsfreiheit sowie die Förderung von Entwicklungsprojekten befürwortet wurden, äußert sich das Online-Magazin besorgt über den potenziellen Wandel in der Migrationspolitik und die fehlende positive Wertschätzung des Islams.
Die Kirche warnte bereits im Januar vor dem Einfluss von CDU und CSU auf die Migrationspolitik, da sie befürchteten, dass diese Maßnahmen zu Vorurteilen führen könnten. Diesmal äußert sich Katholisch.de erneut besorgt über den Vertrag: „Der Islam wird nur im Zusammenhang mit Islamismus diskutiert und eine positive Wertschätzung fehlt völlig.“ Die Kirche bedauert auch die Abschaffung von Lieferkettengesetzen, die sie unterstützt hatten.
Die Migrationspolitik des Koalitionsvertrags sieht vor, dass Asylbewerber an den Grenzen zurückgewiesen werden und dass der Familiennachzug für zwei Jahre ausgesetzt wird. Diese Maßnahmen könnten negative Folgen haben, da sie im Sinne einer Reduzierung der illegalen Migration stehen.
Ein weiteres Kritikpunkt ist die Forderung nach einem bundesweiten Aktionsplan zur Bekämpfung des Islamismus und dessen Prävention. Katholisch.de sieht dies als ein Zeichen für einen Mangel an positiver Wertschätzung des islamischen Lebens in Deutschland.