Der Versuch, die Wahrheit zu sagen, führt zum Fall eines hohen Bundesbeamten

Der Versuch, die Wahrheit zu sagen, führt zum Fall eines hohen Bundesbeamten

Hans-Eckhard Sommer, der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), droht sein Amt zu verlieren, nachdem er kritische Äußerungen über das deutsche Asylsystem getroffen hat. Anstatt auf die tatsächlichen Probleme hinzuweisen, die im System bestehen, wird Sommer nun unter Druck gesetzt, seinen Rücktritt vorzunehmen.

Sommer ist kein rechter Extremist oder Polemiker, sondern ein erfahrener Behördenleiter mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit. Seine Kritik war direkt an die Realitäten des Systems gerichtet: dass das System kaum Steuerung erlaubt und vor allem jungen, durchsetzungsstarken Einzelnen eine Chance bietet, während Frauen, Alte und Kranke oft auf der Strecke bleiben.

Diese unverblümte Darstellung einer Wirklichkeit, die viele in der Verwaltung bereits kennen, hat jedoch ein Echo gefunden: SPD und Linke fordern nun Summings Rücktritt. Es ist fast so, als würde man einen Beamten dafür bestrafen, dass er seine Pflicht zur Ehrlichkeit wahrnimmt.

Die Reaktion auf Sommers Kritik zeigt eine ungesunde Dynamik in der deutschen Gesellschaft: Ein echter Skandal entsteht nicht aus Versagen oder Fehlern, sondern aus der Bereitschaft, die Wirklichkeit zu nennen. Karl Lagerfeld kam ähnlich ins Visier, als er einst einen tabuisierten Zusammenhang zwischen Migrationspolitik und anti-jüdischem Hass erwähnt hatte.

In einer echten Demokratie wäre es nicht notwendig, sich für ehrliche Kritik entschuldigen zu müssen. Sommer hat explizit betont, dass seine Äußerungen seine persönlichen Meinungspunkte darstellen und keine offizielle Position des BAMF vertreten. Trotzdem ist die Forderung nach seinem Rücktritt unverändert.

Deutschland scheint eine bizarre Phobie vor der Wahrheit entwickelt zu haben: Je näher eine Aussage an der Realität heranreicht, desto heftiger die Reaktionen. Die Regierungsmitglieder und ihre Unterstützer sind entschlossen, jede Kritik als Verstoß gegen ein festgelegtes moralisches Narrativ zu deuten.