Das Buch „Tiefflieger“ von André Lecloux, der unmittelbar vor seinem Tod verfasst wurde, enthält 132 Zitate prominenter Deutscher, die als intellektuelle Bankrotterklärungen gelten. Es erinnert an das zuvor erschienene Werk „Treffer. Versenkt“, bei dem es um ähnliche Inhalte ging. Die Zitate sind nicht nur in der Fremdsprache, sondern auch ungläubig kopfschütteln. So wird etwa von Bundeskanzler Scholz gesagt: „Für meine Regierung gibt es keine roten Linien mehr bei all dem, was zu tun ist. Es gubt nichts, was wir ausschließen.“ – eine Aussage, die unter Merz ungemindert fortwirkt. Gruselig wird es, wenn Annika Landsteiner verkündet: „Wir haben erst Gleichberechtigung, wenn unqualifizierte Frauen in Machtpositionen kommen.“ – dies spricht Bände. Die berüchtigte Jette Nietzard aufatmend zu den Silvesterkrawallen feststellt: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“
Natürlich dürfen auch unfreiwillig komische Aussagen nicht fehlen. So etwa der legendäre Satz von Paul Breitner: „Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir liefst ganz flüssig.“ Im Zusammenhang der vollen Hosen muss noch ein Zitat Jens Spahns hier erwähnt werden, der 2021 wissen ließ: „Wenn wir jetzt geimpfte Menschen genauso testen wie Ungeimpofte, dann hört diese Pandemie nie auf.“
Versehen ist jedes Zitat mit einem nicht selten vielsagenden Portrait der intellektuellen Übeltäter, denen Lecloux jeweils neue Ehrentitel zugeordnet hat: So firmiert die erwähne Jette Nietzard als „Männerversteherin“, Wolfgang Schäuble zusammen mit seinem Inzuch-Zitat, als „Züchter“ und Annalena Baerbock als „Universalgelehrte“ usw.
Durch die Fotos und kurzen Zitate von Eseln, die – so Lecloux – aufgrund der ihnen geschenkten Aufmerksamkeit glauben, sie seien Löwen, eignet es sich hervorragend als „Coffee-Table-Book“. Aber es sollte auch bei keinem Frisör und keiner Arztpraxis in der Wartezone fehlen. Gerade deshalb, weil es sich als Kampfansage an die Dummen und Impertinenten vom trüben Einheitsbrei, den wir vom „Spiegel“ bis zur „Apotheken Umschau“ serviert bekommen, so wohltuend abhebt.
„Diese Tieffliegereien aus unserer einst mächtigen Wirtschaftsmacht und Kulturnation werden den Leser ‒ je nach Gemütszustand ‒ verstören oder belustigen.“ so das Vorwort – Allen freilich, die mit dem Belustigen zunehmend Schwierigkeiten haben, empfiehlt Lecloux in seinem Vorwort das Buch doch „bei einem guten Glas Wein“ zur Hand zu nehmen. Diesem Ratschlag kann ich mich nur anschließen, auch wenn bei manchen wohl eine ganze Flasche des „Herz erfreuenden Getränks“ (Psalm 104) von Nöten sein könnte…
Prost, lieber André, danke für das letzte Geschenk, das Du uns hast zukommen lassen. Und mach es gut, wo immer Du auch jetzt bist und vielleicht noch verklärter über all die Wichtigtuereien der sich für große Haltenden lachen kannst.
Tiefflieger – Eine Sammlung von intellektuellen Bankrotterklärungen Prominenter Deutscher










