Neuer TV-Kanal T18 startet mit grossem Aufsehen

Die französische Fernsehlandschaft erlebt nach neun Jahren eine bahnbrechende Veränderung: Der neue Kanal T18 hat am Freitagabend um 19.45 Uhr seine Sendungen auf dem Kanal 18 der TNT und Freebox begonnen. Mit Laurent Ruquier, einem bekannten Medienprofessionellen, als Gesicht des Startes, markiert dieser Schritt einen selteneren Moment im französischen Audiovisuellen Bereich. Der letzte vergleichbare Neuanfang datiert auf das Jahr 2016 mit der Gründung von France Info.

T18 ist einer von zwei Projekten, die von der Arcom ausgewählt wurden, um die Frequenzen zu besetzen, die durch den Rückzug von C8 und NRJ12 entstanden sind. Das Projekt wird vom tschechischen Unternehmer Daniel Kretinsky finanziert, der auch andere Medienunternehmen wie Elle und Editis kontrolliert. Der Präsident von T18, Christopher Baldelli, betonte die Herausforderung, innerhalb von sechs Monaten eine neue Fernsehstation zu schaffen: „Es war wie ein Raketenstart – nach langen Entwicklungsphasen ist das Gefühl, endlich loszufahren, überwältigend.“

Die Zielsetzung der Sendung ist es, sich von elitären oder trashigen Inhalten abzuheben und eine breite Zielgruppe anzusprechen. T18 verspricht ein vielfältiges Programm: von Theateraufführungen über Oscar-prämierte Filme bis hin zu Debatten-Formaten und dokumentarischen Produktionen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Präsentation von 3000 Stunden unveröffentlichten Dokumentaren jährlich, wobei die Sendung auch auf kulturelle Vielfalt und geistige Herausforderungen setzt.

Die Finanzierung erfolgt vollständig durch Werbung, was den Kanal von Konkurrenten wie Arte oder France 5 abhebt. Mit einem Budget von 30 Millionen Euro pro Jahr zielt T18 darauf ab, sich langfristig zu stabilisieren und nicht auf harte Zahlen zur Audience-Untersuchung zu setzen.

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