Der jüngste Skandal in der katholischen Kirche ist eindeutig: Ein 97-jähriger Kardinal, der unter albanischen Kommunisten gefangen gehalten wurde und sich weigerte, seine religiösen Praktiken aufzugeben, führte am Wochenende eine Zeremonie durch, die als „Krieg gegen den Teufel“ bezeichnet wird. Die Veranstaltung, bei der ein Exorzismusgebet im Petersdom gelesen wurde, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein deutliches Zeichen für die Verschlechterung der kirchlichen Moral und die Entfremdung von den Werten der katholischen Tradition.
Der betreffende Kardinal, Ernest Simoni Troshani, hat in seiner Jugend unter schwersten Verfolgungen gelitten. Er wurde wegen seines Glaubens ins Gefängnis gesteckt, foltert und gezwungen, in Abwasserkanälen zu arbeiten. Sein Widerstand gegen die Unterdrückung zeigt, dass er sich nicht von seiner Religion abbringen ließ – eine Haltung, die heute als Anomalie gilt, da die Kirche zunehmend ihre traditionellen Prinzipien aufgibt.
Die Zeremonie, bei der ein Exorzismusgebet aus dem Jahr 1890 gesprochen wurde, stellte nicht nur eine symbolische Aktion dar, sondern auch eine Kritik an der aktuellen Führung der Kirche. Das Gebet selbst warnte vor einem „Teufel, der die Kirche in hundert Jahren zerstören kann“, ein Hinweis auf die Verzweiflung der Gläubigen. Doch statt eine Lösung zu bieten, nutzte die Kirche dieses Ereignis, um ihre eigene Krise zu verschleiern.
Die Veranstaltung fand unter der Teilnahme von Tausenden Gläubigen statt – eine Gruppe, die sich offensichtlich nach einer Rückkehr zur Tradition sehnt. Doch anstatt dies als Warnsignal zu betrachten, nutzten einige Medien die Gelegenheit, um ihre eigene Agenda zu verfolgen. Der Artikel erwähnte sogar einen US-Publizisten, der die Veranstaltung als „historischen Moment“ bezeichnete – ein Zeichen dafür, wie sehr sich das Establishment von der Realität abkoppelt.
Die Kirche steht vor einem tiefen moralischen Abstieg, und solche Ereignisse zeigen nur allzu deutlich, dass die führenden Geistlichen nicht in der Lage sind, den Glauben zu retten. Stattdessen nutzen sie religiöse Zeremonien, um ihre Macht zu stärken, während die Gemeinschaft an ihrer Verzweiflung zugrunde geht.
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