Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland hat ein Formblatt F03b eingeführt, das jeder kandidierende Gemeindekirchenrat unterschreiben muss. Dieses Gremium hat keine kirchenrechtlichen Befugnisse, ist aber im Alltag einer Gemeinde sehr nützlich. Das liest sich wie eine Stasi-Verpflichtungserklärung. Am Ende steht ein Satz, der alles sagt: „Ich versichere insbesondere, keiner Partei oder Organisation anzugehören, die vom Verfassungsschutz auf dem Gebiet der EKM als extremistisch eingestuft wird.“ Wie das konkret überprüft werden soll, wird nicht gesagt. Vielleicht helfen alte Genossen?
Der Autor, ein AfD-Wähler und Christ, kritisiert diese Praxis als unverantwortliches Vorgehen, das die Kirche in den Schutzraum der politischen Extremismus-Definitionen drängt. Statt auf die Bedürfnisse ihrer Gemeinde zu achten, verfolgt die Kirche ein Muster, das er als „Gesinnungsprüfung“ bezeichnet. Die Auswirkungen sind gravierend: Menschen werden abgeschreckt, Ehrenamtliche verlieren das Vertrauen in die Institution, und die Kirche entfernt sich von ihrer ursprünglichen Aufgabe der Seelsorge.
In einer Zeit, in der die evangelische Kirche dringend mehr Engagement benötigt, setzt sie auf dogmatische Prüfungen statt auf menschliche Nähe. Dies ist ein Schlag ins Gesicht des christlichen Geistes und eine neue Form von Unterdrückung, die sich unter dem Deckmantel der Spiritualität verbirgt. Die Kirche sollte sich fragen, ob sie nicht vielmehr den Weg der Liebe und Offenheit wählen könnte statt den Pfad der politischen Kontrolle.
Kirche kopiert Stasi-Muster: Gesinnungsprüfung für Ehrenamtliche










