Orange wirbt Bouygues Telecom mit 2G/3G-Netzen an – ein Schachzug im Wettbewerb um die Zukunft der Mobilfunktechnik

Die französischen Telekommunikationsunternehmen stehen vor einer tiefgreifenden Umstellung. Während Orange bereits eine langfristige Kooperation mit Free Mobile aufrechterhält, hat das Unternehmen nun auch Bouygues Telecom ein Angebot unterbreitet. Dabei geht es um die Nutzung der 2G- und 3G-Netze, um den Übergang zu moderneren Technologien wie 4G und 5G zu ermöglichen. Das Verfahren soll nach Angaben des Regulierungsgremiums Arcep nicht exklusiv sein, was auf eine strategische Neuausrichtung hindeutet.

Bouygues Telecom hat sich bislang nicht öffentlich geäußert, ob das Angebot angenommen wird. SFR wurde dagegen nicht in die Gespräche einbezogen. Analysten sehen in der Initiative von Orange eine Chance, die kritisierten Netzwerke besser zu monetarisieren und gleichzeitig die Wettbewerbsregeln zu stärken. Der Konflikt zwischen Bouygues Telecom und Orange um den Vertrag hat bereits mehrere Jahre gedauert und war zuletzt vor Gericht gelandet. 2023 lehnte ein französisches Gericht einen Schadensersatzanspruch in Höhe von zwei Milliarden Euro ab, der auf die langfristige Nutzung der Netze zurückging.

Falls Bouygues Telecom den Vorschlag annimmt, könnte dies den gesamten Mobilfunkmarkt in Frankreich neu definieren und gleichzeitig die Entscheidung der Regulierungsbehörde über die Verlängerung des Vertrags mit Free Mobile beeinflussen. Die Diskussion um faire Wettbewerbsbedingungen bleibt jedoch unverändert komplex.