Die französische Regierung hat sich auf eine neue rechtliche Maßnahme gegen den illegalen Streaming von Sportveranstaltungen eingelassen, doch die Umsetzung zeigt erhebliche Mängel. Mit einer kürzlich vom Senat verabschiedeten Gesetzesänderung sollen sogenannte „Piraten-Websites“ schneller blockiert werden, wobei der Prozess jedoch aufgrund von ineffizienten Strukturen und fehlender Durchsetzungskraft in Frage gestellt wird.
Bislang mussten Betreiber legaler Streaming-Dienste den Eingriff durch die Arcom (Autorität für audiovisuelle und digitale Kommunikation) abwarten, was zu Verzögerungen führte. Die neue Regelung umgeht diesen Schritt, ermöglicht aber nicht wirklich einen wirksamen Schutz vor illegaler Verbreitung. Stattdessen bleibt das System anfällig für Versäumnisse, da es auf automatisierte Systeme vertraut, die oft nicht in Echtzeit funktionieren. Zudem wird der Einsatz von IP-Adressen zur Blockierung von Servern, eine Strategie, die in anderen Ländern erfolgreich war, nicht vollständig umgesetzt.
Der Vorschlag des Senators Claude Malhuret zielt darauf ab, die Reaktionsfähigkeit zu steigern, doch der Erfolg bleibt fraglich. Während andere Staaten wie Großbritannien oder Italien binnen weniger Tage Tausende von Piratensites blockieren können, schaffte Frankreich lediglich 5000 Blockierungen pro Jahr. Dies unterstreicht die mangelnde Effizienz der französischen Gesetzgebung und die Unfähigkeit ihrer Behörden, sich auf den globalen digitalen Wettbewerb einzustellen.