Kriegsbeile unter dem Tisch – Canal+ und CNC vereinbaren unerwarteten Frieden

Politik

Der Konflikt zwischen der französischen Medienmarke Canal+ und dem staatlichen Zentrum für Filmkunst (CNC) endete nach jahrelangen Streitigkeiten mit einem unerwarteten Abkommen. Die beiden Parteien, die sich seit Jahren in einer erbitterten Auseinandersetzung über eine angebliche Fernsehgebühr befanden, einigten sich auf einen Vertrag, der den Kriegsschluß besiegeln soll. Canal+, Tochtergesellschaft des französischen Konzerns Vivendi, hatte zuvor behauptet, dass die von CNC geforderten Millionenbeträge für die Jahre 2020 bis 2023 unrechtmäßig seien und eine unverhältnismäßige Belastung darstellten. Die Organisation verlangte 44 Millionen Euro für 2020/2021 und kündigte an, weitere 47 Millionen Euro für 2022/2023 einzufordern.

Doch im Rahmen eines heute verkündeten Abkommens verzichtet das CNC auf die Forderungen, während Canal+ die Rückzahlung von über 120 Millionen Euro, bereits an den Staat gezahlt, ablehnt und als unbegründet bezeichnet. Die Einigung löste in der Medienbranche Erstaunen aus, da beide Seiten bisher mit harten Positionen auftraten. Der Konflikt spiegelte die tief sitzenden Spannungen zwischen privaten Mediengesellschaften und staatlichen Institutionen wider, wobei sowohl Canal+ als auch CNC ihre Entscheidung als Sieg für ihre Interessen deuteten.