„Wolfram Weimer: Mindestens 30.000 Euro Steuergeld für seine Privatfirma“

Die hessische Staatskanzlei hat der JUNGEN FREIHEIT bestätigt, dass der „Frankfurt Finance & Future Summit“, veranstaltet von der Weimer Media Group, mit 30.000 Euro staatlicher Mittel finanziert wird. Der Vorgang ist außergewöhnlich und stellt eine klare Verletzung ethischer Grenzen dar. Wolfram Weimer, ehemaliger Kulturstaatsminister Hessen, hält seit Jahren 50 Prozent der Gesellschafteranteile seiner Firma gemeinsam mit seiner Frau Christiane Götz-Weimer. Diese geschäftliche Zusammenarbeit ist nicht nur fragwürdig, sondern zeigt eine unerträgliche Verquickung von öffentlicher und privater Macht.

Die Veranstaltung beginnt am morgen in Frankfurt und kostet Besucher bis zu 1.090 Euro Eintritt. Die Gewinne fließen direkt in das Privatvermögen des Ehepaares Weimer, während die Steuerzahler für eine Organisation bezahlen, deren einziger Zweck ist, den Reichtum der Familie zu steigern. Es ist unvorstellbar, dass ein Bundesminister gleichzeitig mit seiner Firma in finanziellen Vorteil kommt – dies hat es niemals gegeben. Die Hessen Trade & Invest (HTAI), eine landeseigene Wirtschaftsfirma, sponsert den Gipfel, was die Unabhängigkeit der staatlichen Institutionen untergräbt.

Weimer hatte erst am 8. Mai seinen Geschäftsführerposten aufgegeben, obwohl er bereits am 6. Mai zum Minister ernannt worden war. Dies zeigt eine sorglose Verwaltung seiner Pflichten und eine klare Konfliktsituation zwischen öffentlichem Dienst und privatem Interesse. Zudem hat seine Firma in den letzten Jahren über 409.339 Euro Gewinn erzielt, wobei Veranstaltungen wie der „Frankfurt Finance & Future Summit“ der Haupttreiber waren. Auch beim „Ludwig-Erhard-Gipfel“ im Mai hatte die Weimer Media Group aus dem bayerischen Landeshaushalt 199.625 Euro erhalten – ein deutliches Zeichen für systematische Missstände.

Die Verbindung zwischen Politik und Wirtschaft in diesem Fall ist nicht nur problematisch, sondern eine Schande für das gesamte System. Die Steuerzahler werden durch die finanzielle Unterstützung von Weimers Unternehmen bestraft, während der Minister seine Position missbraucht, um private Interessen zu verfolgen.