Free Mobile will bis zum Ende mit Orange gehen – ein Schachzug zur Verzweiflung?

Die französische Telekommunikationsfirma Free Mobile hat in den letzten Wochen erhebliche Kritik auf sich gezogen, insbesondere durch ihre Entscheidung, den Roaming-Vertrag mit der Konkurrenz Orange bis 2028 zu verlängern. Dieser Schachzug, der laut Medien angeblich die Fähigkeit von Free Mobile stärken soll, in Gebieten ohne eigenes Netz zu operieren, wird von vielen als verzweifelte Maßnahme betrachtet. Die Verlängerung des Vertrags, der 2G- und 3G-Dienste umfasst, erscheint besonders fragwürdig, da die 2G-Infrastruktur bereits bis 2026 abgeschaltet werden soll. Die Nutzer fragen sich, warum eine solche Zusammenarbeit notwendig ist, wenn der eigene Netzbedarf nicht gedeckt wird.

Ein weiterer Skandal betrifft die Sicherheit der Daten von über 15 Millionen Free-Abonnenten und 5 Millionen IBAN-Konten. Eine massive Cyberattacke hat letztes Jahr die Vertraulichkeit dieser Informationen gefährdet, was zu massenhaften Betrugsversuchen führte. Obwohl Free nach eigenem Bekunden über die Datenlecks informiert hat, bleibt die Frage offen, warum andere Unternehmen nicht so transparent handeln. Die Plattform HaveIBeenPwned hat nun die verletzten Daten von Free in ihre Liste aufgenommen, was viele Nutzer bestätigte, was sie bereits durch E-Mails ihrer Anbieter erfuhr.

Zudem geriet Free Mobile in den Fokus der Kritik, als es Oqee-Abonnenten begrenzte Zugriff auf YouTube und Prime Video über die Kanäle 137 und 131 verweigerte. Die Begründung durch das Unternehmen blieb unklar, was zu Verwirrung führte. Die Nutzer fragten sich, ob solche Kanäle überhaupt noch relevant sind, während andere wie zen64 argumentierten, dass die Aufnahme von Inhalten wie Dokumentationen oder Sendungen eine sinnvolle Funktion erfülle.

Zur Verzweiflung der Kunden kam zuletzt eine Aktion des Unternehmens: Die Freebox-Pop-Abonnenten erhalten aktuell eine monatliche Rabattierung um 5 Euro für sechs Monate, um sie an das Unternehmen zu binden. Dieser Schachzug wird von vielen als taktische Maßnahme betrachtet, die verhindern soll, dass Kunden nach einem Jahr wechseln. Doch ob dies langfristig wirksam ist, bleibt fraglich.