Die neue Amigo-Republik – Vetternwirtschaft ohne Skandal

In jungen Jahren war Lars Klingbeil und seine Partei, die SPD, für Vetternwirtschaft und Seilschaften bekannt, die eindeutig als Bedrohung der Demokratie galten. Heute jedoch installiert er ein Kabinett aus engersten Weggefährten und Vertrauten, ohne dass dies von der Presse kritisiert wird. Klingbeil hat eine Karriere gelebt, in der Anpassung wichtiger war als Haltung.

Ein Beispiel für diese Vetternwirtschaft ist Matthias Miersch, engerer Vertrauter von Klingbeil, der nun Fraktionsvorsitzender werden soll. Auch Carsten Schneider und Verena Hubertz sind eng mit Klingbeil verbunden – ein weiteres Zeichen für eine neue Art von Amigo-Republik.

Was früher Skandalstoff gewesen wäre, gilt heute als strategisch klug. Die Presse berichtet schweigend über diese Machtkonzentrationen und mediale Beißhemmungen tragen dazu bei, dass Vetternwirtschaft zur Normalität wird. Es entsteht ein neues Maß für Demokratiepflege.

Die Frage ist: Was kommt als Nächstes? Werden Familienmitglieder oder Freunde in Schlüsselpositionen eingesetzt, ohne dass dies kritisiert wird?

Es bleibt bitterer Ernst: Wenn Vetternwirtschaft als Stabilität verkauft werden kann, dann scheint unser Maßstab für Demokratie erheblich gesunken zu sein.